Nach der Einrichtung meines Jabber-Servers wollte ich mein ICQ auch auf diesem nutzen können. Als Transport kam dabei für mich nur pyicq-t  in Frage. Dieser Transport kommuniziert über die Protokolldefinition XEP-0114  mit dem Router des Jabber-Servers.

Dankbarerweise gibts da auch wieder ein Package unter Gentoo:

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emerge -av net-im/pyicq-t

Nach der Installation muss man die entsprechende MySQL-Datenbank wieder anlegen, dazu loggen wir uns in den Administrationskonsole für MySQL für ein:

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cd /usr/lib/python2.5/site-packages/pyicq-t/tools/
mysql -u root -p

Jetzt befindet man sich in der MySQL-Ebene, bitte bei der Usererstellung YOURPASSWORD durch das gewünschte Passwort austauschen. Wenn auch ein anderer Nutzername verwendet werden soll, bitte selbstständig im Tutorial ändern:

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\. db-setup.mysql
GRANT select,insert,delete,update ON pyicqt.* to pyicqt@localhost IDENTIFIED by 'YOURPASSWORD';
FLUSH PRIVILEGES;
EXIT;

Damit wurde eine Datenbank “pyicqt” und ein Nutzer “pyicqt” erzeugt.

Nun muss man den Spaß noch konfigurieren. Dazu öffnen wir die Datei /etc/jabber/pyicq-t.xml: In Zeile 3 muss die sogenannte JID des Transports festgelegt werden. Diese könnte beispielsweise so aussehen:

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        <jid>icq.wolf-u.li</jid>

Für die nächste Modifikation des nächsten Punktes braucht man die JID des Jabberservers (In meinem Tutorial war diese beispielsweise “wolf-u.li”, wie diese lautet kann man schnell herausbekommen:

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cat /etc/jabber/sm.xml| grep "<id>"

Diese muss man dann in der Zeile 20 eingetragen werden:

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  <id>wolf-u.li</id>

Nun braucht man das Secret für den Transport. Dieses wurde in der router-users.xml festgelegt und kann so schnell herausgefunden werden:

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cat /etc/jabber/router-users.xml|grep "<secret>"

Dieses wird in Zeile 34 eingetragen:

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        <secret>s3cr3t</secret>

In Zeile 99 kann man nun noch einen Administrator festlegen, dieses sollte intuitiv zu lösen sein.

Ab Zeile 121 benötigt man dann die MySQL-Daten:

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        <!-- For MySQL -->
        <xdbdriver>mysql</xdbdriver>
        <xdbdriver_mysql>
        <username>pyicqt</username>
        <password>YOURPASSWORD</password>
        <database>pyicqt</database>
        <server>localhost</server>
        <format>encrypted</format> <!-- Enable encryption of passwords -->
        </xdbdriver_mysql>

Und dann wird der Spaß auch schon gestartet:

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/etc/init.d/pyicq-t start

Jetzt sollte man mit dem favorisierten Jabber-Client auch den Transport sehen können.

Was mir etwas gestunken hat, war, dass die Nicks der Kontakte nicht (d.h. nur Anzeige der ICQ-Nummern) bzw. nur teilweise vom ICQ-Server geholt wurden. Macht natürlich viel Spaß alle umzubenennen. Naja mal eben alle Kontakte durchgesehen, ne ganze Menge dabei gleich mal rausgelöscht (alt oder inaktiv) und jetzt ist wieder alles gut ;)