Vor ziemlich genau einem Monat hat Oracle verschiedene Desktop Widgets für den Enterprise Manager Grid Control  veröffentlicht. Heute habe ich diese mal ausprobiert und werde hier nun von meinen Erfahrungen berichten.

Die Widgets basieren auf Adobe AIR , was direkt das erste Problem für manche Nutzer aufwerfen wird. In vielen Firmen wird auf den Computern kein Adobe AIR installiert oder steht sogar entgegen der Firmenpolicy. Wenn es manuell nachinstalliert werden soll, so müssen Administratorrechte vorhanden sein, andernfalls klappt das leider nicht.

Die Installation gestaltet sich mit dem Besuch der Webseite der Widgets  und jeweils einem Klick auf “Install Now” für jedes Widget recht einfach und ist in wenigen Minuten erledigt.

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Derzeit gibt es drei Widgets:

  • Target Search & Monitoring
  • High-Load Databases
  • Service Level & Monitoring

Allen Widgets gemeinsam ist die Möglicht über die jeweiligen Einstellungsseites den Skin zu wechseln, den automatischen Login einzuschalten, das “Windows-Always-on-Top”-Verhalten festzulegen sowie den automatischen Start des Widgets bei Systemstart einzustellen. Leider kann man nicht festlegen, dass das Widget nicht in der Taskleiste angezeigt werden soll, sodass man bei drei Widgets schnell eine überfüllte Taskleiste hat (sofern man nicht gerade ein Zusatzprogramm zum minimieren in den Tray laufen lässt).

Target Search & Monitoring

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Bietet, wie der Name schon verspricht, eine Zielsuche. Über eine Eingabemaske können alle Ziele durchsucht werden. Beispielsweise kann nach einem Instanznamen gesucht werden. Gibt man dort den entsprechenden Suchbegriff ein, so erscheint eine Liste von Vorschlägen. Klickt man auf einen Vorschlag, so öffnet sich der voreingestellte Browser des Systems und zeigt die Übersichtsseite des Ziels (z.B. der Instanz).
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Ausserdem kann man einzelne Systeme als Favoriten markieren und deren Status in einer eigenen Übersicht anzeigen lassen. Dies vor allem bei “kränkelnden” oder besonders wichtigen Datenbanken recht praktisch. Fazit: Prinzipiell sehr praktisch, da man einen schnellen Zugriff auf die Ziele erhält. Jedoch ist das Widget recht groß (Immerhin 300*60 Pixel groß) und eignet sich daher nicht wirklich für die dauerhafte Anzeige auf dem Bildschirm des Administrators. Verbesserungsmöglichkeit sehe ich also in der Auswahl des Skins (Minimal-Skin anbieten!).

High-Load Databases

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Dieses Widget zeigt eine Übersicht mit den 5 aktivsten Datenbanken. Die Anzeige basierte auf den Auswertungen der durchschnittlichen Session Performance sowie den Belastungsmetriken. Wurde außerdem der “Automatic Database Diagnostic Monitor"-Pack gekauft, so werden die letzten Findings der verschiedenen Advisor beim drüberfahren über den Datenbanknamen angezeigt. Klickt man auf die Datenbanken, so wird die Übersichtsseite im Enterprise Manager angezeigt. Außerdem kann eine andere Sicht gewählt werden, welche die verschiedene Last der Datenbanken in verschiedenen Quadraten zeigt. Fazit: Wenn man die Datenbanken ein wenig im Auge behalten will, ist das sicher kein schlechtes Widget, jedoch finde ich persönlich die verschiedenen Datenbanken schwer zu vergleichen. So ist ein großes Data Warehouse natürlich unter stärkerer Last als eine kleine Labordatenbank. Ich werde es daher nicht weiter einsetzen, da es zudem recht groß ist.

Service Level & Monitoring Für dieses Widget muss zunächst Patch #8869802 für den Enterprise Manager installiert werden. Da dies bei mir nicht der Fall war, kann ich von diesem Widget keine Screenshots präsentieren. Allerdings ist die Oberfläche im Bild oben zu erkennen. Wenn dieser Patch installiert ist, werden einige Infos aus der ersten Seite des Enterprise Managers in einem Widget dargestellt. Darunter ist der Status der Datenbanken (Down/Unbekannt/Up), die Alarme (Warnung/Kritisch) sowie die verletzten SLA’s dargestellt. Letztere müssen natürlich konfiguriert sein, damit diese korrekt angezeigt werden.

Fazit: Auch dieses Widget ist wieder zu groß geraten, da es recht viel Platz auf dem Desktop weg nimmt. Es ließe sich meines Erachtens auch deutlich kleiner darstellen. Es verschafft einen schnellen Überblick, der sich auch im Webinterface sehen lässt.

Generelles Fazit: Relativ praktisch, ABER zu groß geraten.