WeTab

Seit einigen Wochen äugle ich mit der Anschaffung eines TabletPC’s, da ich ein paar Anwendungen dafür hätte. Derzeit gibt es einige Tablets die ich im Auge behalte, das WeTab war aber definitiv eines davon. Interessanterweise wird kein Tablet so kontrovers diskutiert wie das WeTab …heute ist es erschienen .

CHIP  spricht eher von einem Rohrkrepierer. Sie hatten 4 Tage vor verkaufsstart das Gerät in der Hand gehabt und dabei festgestellt:

Bei den gezeigten Testgeräten funktionierten selbst grundlegende Funktionen nicht: Der Touchscreen versagte bei einem Gerät wiederholt, ein anderes verweigerte den Zugriff auf USB-Sticks. Flash-Inhalte wurden gar nicht abgespielt, auch Multitouch war bei keinem der gezeigten WeTabs lauffähig. Selbst der Appstore war während der Präsentation nicht erreichbar. Wichtige Fingergesten, etwa das Zoomen, funktionierten auch nicht.

Das klingt schon mal nach einem Albtraum und das vier Tage vor Verkaufsstart. Das Fazit der CHIP-Redaktion:

Wir können Ihnen aufgrund dieser Tatsachen nach unserem derzeitigen Wissensstand nur vom WeTab abraten – greifen Sie lieber zum ausgereiften und dennoch nur unwesentlich teureren Apple iPad

Heute war dann der Verkaufsstart, zu dem AndroidPIT ein kurzes Video des ausgelieferten Gerätes (vier Tage später nur!) zeigt :

Aus dem Artikel geht ausserdem hervor, dass auf dem Tablet nun tatsächlich wie angekündigt  MeeGoo  als Betriebssystem läuft. Das OS ist dank einer Kooperation von Nokia und Intel entstanden und wird vor allem auf Atom-Prozessoren und ARM-Geräte optimiert. Basis ist Linux, hier jedoch als GUI dann das WeTabOS auf Qt-Basis.

Die Technischen Daten sind dann die gleichen geblieben, das System wird von einem 1,66 GHz Atom N450 mit 1GB Ram angetrieben, welchen 16-32GB Flash zur Seite stehen. Angezeigt werden die Inhalte auf einem 11,6-Zoll-Standard-TN-Panel mit einer Auflösung von 1.366 x 768 Bildpunkten. Wie bereits erwähnt, gibt es das WeTab zum einen mit 16 GByte Flash-Speicher ohne UMTS ( 449 Euro ) und zum anderen mit 32 GByte Speicherplatz mit UMTS, GPS und HDMI-Ausgang ( 569 Euro ). Gewichtstechnisch werden für die 16-GByte-Variante 995 Gramm angesetzt, das größere WeTab soll 1020 Gramm auf die Waage bringen. Beide haben Bluetooth 2.1 und WLAN 802.11a/b/g/n und können per SDHC-Karte um bis zu 32GB erweitert werden. Eine Webcam mit 1,3 Megapixeln, Lautsprecher, Mikrofon, Audioausgang, Lichtsensor, Beschleunigungssensor und zwei USB-Anschlüsse komplettieren das Multimediagerät, welches rund 6 Stunden aktiv laufen soll. Im Standby soll es 70 Stunden durchhalten können. Einziger Punkt, wo ich stutzig wurde: Das Gerät wird mit einem “außen nicht zu hörenden” Lüfter ausgestattet, der nach oben raus lüften soll…nicht ganz zeitgemäß wie ich finde.

Wie man merkt, hat man alles in das Gerät gepackt was man sich vorstellen kann. Auch Softwaretechnisch ist die Auswahl sehr verrückt. In einer Virtuellen Maschine wird ein Android (2.0, später auch 2.2) gestartet, welches für die Android Apps genutzt werden kann. Adobe AIR/Flash, Silverlight (dank Moonlight 1.0) und Java kompletteren das RundUm-Angebot. Für Apps kann der hauseigene Metastore, Intels Appup (ab 4. Quartal 2010), Adobe Air Market Place (für Adobe AIR Anwendungen) und der AndroidPIT Marketplace genutzt werden. Google Market ist leider nicht eingebunden, da dem Tablet die Telefonfunktion fehlt, welche Google als Vorraussetzung für den Market-Zugriff sieht.

Wer ein paar Bilder des WeTab sehen will ist auf diesem Blogbeitrag  ganz gut aufgehoben.

Edit: Golem hat ein erstes Hands-On-Review online gestellt .

Tja was soll man nun im Fazit sagen. Seltsam ist natürlich schon, dass zum Marktstart eine essentielle Funktion, das Multitouch, nicht verfügbar  war (soll bis Ende der Woche per Update nachgeliefert werden). Aber am Ende bleibt es ein interessantes Tablet, ich bin da gespannt, was in einem Monat auf diesem Gerät möglich ist. Momentan scheint mir da noch sehr viel in den ersten Updates zu passieren, als sollte man sich gemütlich zurücklehnen und abwarten, was so kommen wird. Eines muss man der Firma aber lassen: Andere Firmen trauen sich nur mit einer Beta zu den Nutzern, hier macht mans gleich mit der Alpha-Firmware. Respekt.