Dieses Tutorial bezieht sich auf fun_plug 0.5, welches veraltet ist und daher nicht mehr genutzt werden sollte! Dieses Tutorial ist daher ebenfalls veraltet! Bitte sehe hier nach den aktuellen Tutorials! Diese Anleitung wurde auf den folgenden NAS getestet: Acer easyStore NAS, D-Link DNS-343 Tutorials zu anderen Geräten sind hier zu finden. Auf dem Acer easystore NAS lässt sich, wie schon beim Conceptronic CH3SNAS und CH3MNAS, D-Link DNS-323 und vielen anderen “Home-NAS”-Systemen das sogenannte fun_plug aufspielen. Die Herstelle haben in diese Geräte eine Funktion eingebaut, die nach Start des Betriebssystems die Ausführung einer Datei auf der Festplatte ermöglicht. Diese Datei heisst bei den meisten Herstellen eben fun_plug und liegt auf der ersten Festplatte im System. Im Falle von Acer lautet diese abweichend es_plug, erfüllt aber die gleiche Funktion. Ein Entwickler namens fonz hat dafür das ffp (fonz fun_plug) 0.5 entwickelt, welches über diese Datei weitere Funktionen, wie beispielsweise SSH-Server, Webserver oder mehr erlaubt. Mein Kollege Martin hat die Installation bereits zusammengefasst, hier die ausführliche Version.

Haftungsausschluss

Ich stelle nachfolgend meine persönlichen Erfahrungen beim Einsatz dieses fun_plugs sowie eine eingedeutsche Installationsanweisung bereit. Zudem weise ich darauf hin, dass ich nicht für eventuelle Schäden, Datenverluste oder andere Probleme haften werde. Das Verwenden dieses Artikels geschieht auf eigene Gefahr!

Vorbereitung

Zunächst muss sichergestellt sein, dass das NAS über eine gültige Netzwerkkonfiguration ("Setup" -> “LAN”) mit Gateway & DNS-Server verfügt. Wird die IP-Adresse automatisch bezogen, ist das im Regelfall korrekt eingestellt. Nun muss man das fun_plug heruntergeladen wurden. Dieses ist über das Repository  zu beziehen. Für die Installation werden zwei Dateien benötigt: fun_plug  und fun_plug.tgz . Ich raten zum Lesen der README  mit einer ausführlichen Installationsanweisung.

Anleitung

Los gehts mit dem kopieren der beiden Dateien fun_plug und fun_plug.tgz auf das Volume_1 des NAS. Nun wird die Datei fun_plug (NUR DIE DATEI!) in es_plug umbenannt und das NAS neugestartet.

Login as Root
Nach dem Reboot ist automatisch telnet aktiviert. Zunächst sollte man sich nun mit einem geeigneten Telnet-Programm (unter Linux einfach nur “ssh” mit korrektem Port, unter Windows verwende ich Putty  mit der Protokolleinstellung “telnet”) auf dem NAS einloggen. Bitte für den folgenden Schritt einfach mal das Bild links ansehen.

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Wenn das obige erscheint, ist man eingeloggt und kann fortfahren.

Als eine der ersten Aktionen wird nun /etc/shadow mittels pwconv erstellt. Das Passwort wird anschließend mittels “passwd” geändert:

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pwconv
passwd

Wenn das neue Passwort zweimal eingegeben wurde, muss man dem root-User noch eine andere Shell zuweisen und das Homeverzeichnis verlegen:

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usermod -s /ffp/bin/sh root
mkdir -p /ffp/home/root/
usermod -d /ffp/home/root/ root

Nun kann man den Login testen. Hierzu gibt man:

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login

ein. Wenns nicht klappt, einfach die Prozedur ab “passwd” wiederholen.

Wenn die obigen Schritte erfolgreich waren, muss man nun das Passwort in den internen Flash-Speicher speichern. Hierzu gibt es das Script store-passwd.sh. Leider ist das mitgelieferte Script bei diesem NAS nicht funktionstüchtig, weshalb man hier zunächst mit einem modifizierten Script nachhelfen muss:

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wget http://wolf-u.li/u/121 -O /ffp/sbin/store-passwd.sh
store-passwd.sh

Damit sind die geänderten Nutzereinstellungen gespeichert.

Nun wird der SSH-Server aktiviert, da Telnet bereits als sehr unsicher (v.a. aufgrund des unverschlüsselten Verkehrs) bekannt ist:

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chmod a+x /ffp/start/sshd.sh
sh /ffp/start/sshd.sh start

Der erste Start des SSH-Servers kann etwas dauern und wirft lustige Zeichen in der Kommandozeile. Nun den Telnet-Client nicht schließen! Öffne gleichzeitig eine SSH-Session (z.B. per Putty) und versuche eine Verbindung zum NAS. Wenn das erfolgreich war, kann der Telnetserver deaktiviert werden:

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chmod -x /ffp/start/telnetd.sh

Auf der Festplatte ist ein Verzeichnis namens “ffp” angelegt worden. Darin befindet sich ein Unterverzeichnis “start”, in dem verschiedene Startdateien für diverse Dienste liegen. Typischerweise weisen davon nur wenige das Attribut X, also Executable. Nur diese werden auch beim Start des fun_plug ausgeführt. Ein paar Zeilen weiter oben habe ich “chmod +x sshd.sh” angeordnet. Diese Anweisung markiert eine Datei als ausführbar. Alle Dateien im Start-Ordner, die als executable markiert sind, werden vom fun_plug aufgerufen.

Weitere Software von fonz kann man nun einfach installieren:

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mkdir /ffp/pkg/
cd /ffp/pkg/
rsync -av inreto.de::dns323/fun-plug/0.5/packages .
cd packages

Mit diesen Befehlen habe ich einen Ordner namens “pkg” im Ordner “ffp” erstellt. Zusätzlich wurde nun der Ordner “packages” angelegt, der alle kompilierten Pakete von fonz enthält.

Nun sollte man zuerst ein Upgrade des funpkg machen, um keine Kompatibilitätsprobleme zu haben:

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funpkg -u funpkg*.tgz

Nun kann man Pakete installieren. Entweder man installiert nun einzelne Pakete (Achtung Abhängigkeiten beachten!):

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funpkg -i paketname.tgz

Oder einfach alle installieren, damit sind dann alle Abhängigkeiten gelöst:

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cd /ffp/pkg/packages/
funpkg -i *.tgz

Zusätzliche Pakete habe ich dann später im Verzeichnis /ffp/pkg/additional abgelegt. Für weitere Anleitungen habe ich hier eine Seite zusammengestellt. Die Anleitungen für das Conceptronic CH3SNAS bzw. D-Link DNS-323 gelten auch für das Acer easystore NAS.