Heute hatte ich ein besonderes Goldstück in meiner Hand. Goldstück trifft es recht gut, denn ungefähr das würde das gute Stück auch kosten. Konkret geht es um eine High-End Steckdosenleiste der Marke HMS mit dem Namen “Energia”. Die Netzleiste unterdrückt über mehrere Filter leitungsgebundene, hochfrequente Störungen aus dem 230 V-Netz und verhindert Rückwirkungen von HiFi-, anderen Audio- und Video-Komponenten untereinander.
Die Leiste besteht, wie bereits erwähnt, aus verschiedenen Filterelementen, die bei einigen eBay-Händlern sogar beliebig getauscht werden können. Die einzelnen Module sind auf die spezifischen Anwendungsfelder ausgerichtet, die da sind:
- Filtergruppe “grün”: Optimiert für Endstufen und Vollverstärker belastbar bis 10 A, 2,3 KVA
- Filtergruppe “gelb”: Optimiert für analoge Quellen belastbar bis 44 A, 920 VA
- Filtergruppe “rot”: Optimiert für digitale Quellen und Videokomponenten belastbar bis 2 A, 460 VA
- Filtergruppe “weiß”: Optimiert für digitale Quellen und Videokomponenten belastbar bis 2A, 460 VA
Das Kabel zur Leiste ist mit einem Durchschnitt von 8mm auch nicht gerade dünn, wobei innen ganze sieben 2,25mm²-Kabel Niederinduktiv geschirmt geführt werden. Die Phasenpolung wird über eine Leuchte auf der Leiste angezeigt und kann so nochmals zum Hörgenuss beitragen. Direkt hinter dem Netzstecker ist ein kleines Kästchen im Kabel, in welches der RFI-Vorfilter und der Überspannungsschutz integriert sind. RFI-Vorfilterung reduziert die Stromanstiegsgeschwindigkeit, verbessert das Ansprechen des Überspannungsschutzes und wirkt als Vorfilter zur hochfrequenten Netzentkopplung. Die Steckdosenleiste wurde von der Zeitschrift HEIMKINO in der Ausgabe 05/2002 als “Referenzklasse” bezeichnet und mit den folgenden Worten bewertet: “Das Energia-Stromversorgungkonzept markiert bei Passivlösungen die Spitze.”
Genug der Lobhudelei, was bringt’s wirklich? Auf meiner Anlage (Onkyo TX-SR507) an einem Teufel System 4) höre ich bei der Zuspielung von AC3 bzw. DTS per SPDIF kaum einen Unterschied im Klang, auf eine ganz leichte Nuance würde ich mich festlegen. Ich denke es hat bei analoger Zuspielung mehr Einfluss, was bei mir jedoch an keinem Gerät der Fall ist. Auffällig war jedoch, dass das ganz leichte Surren in der Anlage wenn die Leinwand herunterfuhr oder der Beamer lief, verschwunden ist und somit die Leiste definitiv ihre Berechtigung hat.
Natürlich fragt man sich, warum ich einen Receiver für rund 250€ kaufe, mir aber dann eine Steckdosenleiste für 450€ zulege? In der Mittagspause habe ich mein Problem des Surrens einem Kollege, der eine High-End Stereo-Anlage betreibt, vorgestellt und ihn gefragt, ob nicht eine Netzfilterleiste das Problem lösen würde. Er bot mir seine eigene an, welche ich nun in den Händen halte. Falls ihr euch fragt, wie ich auf 450€ komme, wo doch die Leiste auf eBay 410€ kostet, kann ich euch Klarheit verschaffen: Ich habe hier die Variante mit 2m Kabel, nicht nur mit einem…jeder Meter Kabel kostet 56€ ;)
Fürs erste werde ich mir eine Brennenstuhl BF30000 zulegen, da diese auch einen Netzfilter mit Überspannungsschutz bietet, jedoch mit rund 50€ etwas preiswerter als die HMS Energia ist.